Schockdiagnose MS

Screenshot_2015-05-04-19-16-24

Mein Name ist Nina, und ich bin 25 Jahre alt. Mein Leben verlief bisher relativ normal…

Im Dezember 2014 bekam ich die Diagnose Multiple Sklerose (MS) und ab da änderte sich vieles. Ich machte mir auf einmal um so vieles Sorgen, wie wird mein Leben verlaufen?! Kann ich ein normales Leben führen? Weiterhin arbeiten und meinem geliebten Sport nachgehen?! Werde ich einen Partner finden, der mit mir sein Leben teilt, obwohl das Risiko einiger Behinderungen bei mir besteht (im schlimmsten Fall der Rollstuhl)?!

Erstes Symptom nur ein „störendes“ Gefühl

Es begann mit einem störenden Gefühl im linken Auge, das über 2 Tage hinweg zu einem „Schleihersehen“ überging. Vom Augenarzt bin ich direkt ins Krankenhaus überwiesen worden. Dort wurde ich sofort stationär aufgenommen, um mich über 5 Tage hinweg mit hochdosiertem Kortison zu behandeln. Ich wusste zu dem Zeitpunkt noch nichts von dem Verdacht der Ärzte.

Es standen unzählige und vor allem schmerzhafte Untersuchungen an. Die schlimmste aller Untersuchungen war die Liquor-Entnahme (Nervenwasser unterhalb des Rückenmarks). Die Ärzte brauchten insgesamt 4 Anläufe. Beim letzen Versuch bekam ich viele Beruhigungsmittel, sodass ich ruhig gestellt war und unter Röntgenbestrahlung traf der Arzt dann den Nervenwasserkanal. Das war die qualvollste Untersuchung meines Lebens.

Die Zeit im Krankenhaus war für mich ohnehin nicht einfach. Durch das Kortison waren schlaflose Nächte angesagt. Ich fühlte mich so einsam und absolut überfordert mit dieser Situation. Die unerträglichen Kopfschmerzen durch die Liquor-Entnahme brachten mich fast um den Verstand. Ich hatte einfach keine Kraft mehr und dazu noch eine Bettnachbarin mit Alzheimer, die oft meine Hilfe benötigte! Ich wünschte, dass alles nur ein „Albtraum“ wäre, aus dem ich erwachen könnte und alles sei nicht real!

Diagnose C-I-S (klinisch-isoliertes-Syndrom)

Bei meinem Abschlussgespräch im Krankenhaus bekam ich von dem Oberarzt der Neurologie die Diagnose C-I-S (klinisch-Isoliertes-Syndrom) mitgeteilt. Ich war total am Boden zerstört und in mir herrschte Chaos – ich sah einen Rollstuhl vor mir und brach unter Tränen zusammen. Ich dachte einfach, dass ich auch mit meinen Kindern, wenn ich irgendwann welche bekomme, spielen möchte und ein ganz normales aktives Leben haben möchte! Meine beste Freundin, seit über 10 Jahren, war in diesem schweren Moment an meiner Seite und nahm das Gespräch mit dem Arzt auf. Er erklärte, dass CIS auf MS hinausläuft und ich mit einer Langzeittherapie beginnen sollte um den Verlauf der Krankheit positiv zu beeinflussen. Ich hätte die Wahl zwischen Tabletten und Spritzen.

Ich lies mir alle Untersuchungsergebnisse aushändigen und begab mich bei einer MS-Spezialistin in Behandlung. Seit Februar hab ich mich trotz meiner riesen Angst vor Nadeln zum Spritzen entschieden, da es laut Ärztin am wenigsten Nebenwirkungen aufzeigt.

Ich stelle mir oft die Frage „Warum ausgerechnet ICH?“, „Warum lässt Gott das zu“. Aber ich kämpfe weiter und versuche stark zu bleiben in meinem Glauben an Gott und an mich selbst! Ich sage mir trotz dieser Krankheit jeden Tag, dass ich „gut“ leben kann.  Ich finde mich nicht einfach mit der MS ab – Nein ich kämpfe dagegen und gehe weiterhin meinem normalen Alltag nach. Habt Mut stark zu bleiben und zu kämpfen in jeder Lebenslage, auch wenn es oftmals sehr schwer zu sein scheint!

An dieser Stelle möchte ich mich bei meiner Familie, ganz besonders bei meiner wundervollen Mama und Oma und auch meinen Freunden für all die bedingungslose Liebe und Kraft, die sie mir geben, bedanken!

4 Comment

  1. Hallo meine Süsse,

    dass ich enorm stolz auf dich bin, das muss ich hier wohl nicht erwähnen, wärst du auch an meiner Stelle. Aber am meisten stolz bin ich auf meinen himmlischen Papa – der dich in seinen Händen hält so wie mich und jeden, den er liebt und der ihn liebt. Ein unsagbares Gefühl der Freude, des Stolzes, der Anerkennung und Hochachtung steigt in mir auf, wenn ich diese Zeilen lesen. Meine kleine süsse Nina – eine starke und selbstbewusste junge Frau, die nicht so einfach die Flinte ins Korn wirft, die weiss, wer sie ist (da gibt es auch noch Potential dies zu vermehren 🙂 )und die weiss, dass ihr Leben in Gottes Hand ist. Es ist Gottes Gnade, die dich trägt und ich weiss, auch er ist stolz auf dich – weil du dich nicht so einfach geschlagen gibst.

    Du hast mit diesem Artikel sicher vielen Menschen das Gefühl des Verständnisses, der Hoffnung und Mut gegeben, dass es sich lohnt, zu kämpfen und nicht einfach aufzugeben. Und dies in all deinen persönlichen Umständen, die wie ich weiss, nicht einfach sind.

    Darf ich sagen, dass ich stolz bin auf dich? So richtig stolz? Und darf ich auch sagen dass obwohl ich sooooooooo weit weg bin und war, du ganz fest in meinen Gedanken warst und immer noch bist und immer sein wirst? Ich war auch so schockiert über deine Diagnose und daher bin ich so glücklich, nun zu lesen, was du aus der Situation bisher gemacht hast.dass die vielen lieben Menschen in Afrika, denen ich begegnet bin und bei denen ich predigen durfte, auch für dich, Mama und Oma gebetet haben? Es waren viele und mit welcher Freude die beten und mit welcher Inbrunst.

  2. … und ich wurde unterbrochen mit einem einzigen falschen Druck auf den falschen Knopf…

    Ich wollte eigentlich die letzten Zeilen weglöschen – nun sind sie doch drin- hat sicher auch seinen Grund.

    Ich will noch sagen, dass ich dich von ganzem Herzen lieb hab und daran wird sich auch niemals was ändern. Leider trennen uns 22’000 km aber in meinem Herzen hast du einen Stammplatz, den dir niemand je streitig machen kann. Nina – ich bin stolz auf dich und mein Gebet gilt, dass Gott dich bewahrt und dir hilft, weil er dein liebender im Himmel ist und niemand so ist wie ER.

    Ich liebe Dich – Deine Tante

  3. Dieser Beitrag rührt mich sehr zu Tränen! Du bist der wundervollste Mensch, den ich kenne und ich werde mein ganzes Leben lang für dich da sein!!! Ich bin auch sehr sehr stolz auf dich, denn du warst und bist trotz der Diagnose stark geblieben und bist trotz deiner eigenen Probleme immer für mich und jeden da gewesen! Ich wollte dir auf diesem Wege noch sagen, dass du mir unendlich viel bedeutest und sich daran nie etwas ändern wird! !! Ich liebe dich und bin von ganzem Herzen dankbar, dass es dich gibt! Was wir alleine nicht schaffen, das schaffen wir dann zusammen ♡

  4. Hallo.
    Erstmal super das du darüber sprichst.

    Ich bin 27j und habe die Diagnose Anfang des Jahres bekommen.

Kommentieren

E-Mail (wird nicht veröffentlicht)