Menstruationsschmerzen – Ursachen und Tipps
Wenn die Regel regelmäßig schmerzt
Für viele Frauen gehören Schmerzmittel während der Menstruation dazu, ob gegen Unterleibskrämpfe, Kopf- oder Rückenschmerzen. Wir können es uns heute nicht – oder immer weniger – leisten, im weiblichen Rhythmus zu leben und die Regel als „Auszeit“ für uns zu nutzen. Obwohl Wärme, Ruhe, Entspannung jetzt genau das Richtige wären…
Was steckt physiologisch hinter den Schmerzen?
Hinter den Menstruationsbeschwerden können sich z.B. eine Endometriose, d.h. eine Wucherung der Gebärmutterschleimhaut, oder ein Myom, d.h. eine gutartige Vergrößerung der Muskulatur der Gebärmutter, verbergen. Entzündungen, Zysten, mechanische Verhütungsmittel (Spirale) können ebenfalls zu starken Regelschmerzen führen.
Trifft bei Ihnen alles nicht zu? Dann leiden Sie an einer so genannten „primären Dysmenorrhoe“.
Unsere Gebärmutter zieht sich monatlich durch Muskelkontraktionen zusammen, um das vorbereitete Nest in der Gebärmutter-Schleimhaut abzustoßen, wenn die Eizelle nicht befruchtet wurde. Dies führt zur Regelblutung. Der Prozess geschieht unter Einfluss von Gewebshormonen (Prostaglandinen). Schmerzen gehören also ein bisschen dazu, aber in „zumutbarem“ Maße.
Zieht sich die Gebärmutter übermäßig stark und länger als üblich zusammen, leidet die Durchblutung der Gebärmutter darunter. Dies führt dann zur schlechten Sauerstoffversorgung des Gewebes und zum starken Regelschmerz. Die Prostaglandine können aber auch an anderen Organen, wie dem Magen-Darm-Trakt und der Gefäßmuskulatur, angreifen, und so die Menstruationsbeschwerden verstärken.
Gerade für die Dysmenorrhö spielt außer der körperlichen, besonders die seelische Verfassung der Frau eine wichtige Rolle. Zwischen einer schmerzarmen Menstruation und einem stabilen Selbstvertrauen besteht sicherlich ein Zusammenhang. Je mehr eine Frau im Gleichgewicht ist, desto harmonischer arbeitet ihr Hormonsystem und desto problemloser erlebt sie ihren Zyklus.
In der Schulmedizin heißt es für die Schmerz-Betroffene dann häufig: „Nehmen Sie die Pille“. Ein Schritt, den sich insbesondere junge Frauen, deren Hormonsystem sich noch entwickelt und in einer Umbruchphase befindet, gut überlegen sollten, solange keine Verhütung gewünscht ist.
Natürliche Linderung bei Menstruationsbeschwerden
In der Naturheilkunde gibt es eine Reihe von alternativen Therapiemöglichkeiten einer primären Dysmenorrhoe:
Pflanzliche, krampflösende Mittel (z.B. Frauenmantel, Gänsefingerkraut, Schafgarbe, Traubensilberkerze, Mönchspfeffer)
Hormontest (möglicher Auslöser ist ein Hormonungleichgewicht) und ggfs. Harmonisierung des Hormonkreislaufs
Orthomolekulare Versorgung mit wichtigen Nährstoffen, insbesondere Omega-3-Fettsäuren, Magnesium, B-Vitaminen und Vitamin E
Darmpflege mit Pro-/Präbiotika
Unterstützung der Ausleitungsorgane Leber, Niere, Haut und Lymphe
Entspannungsverfahren (wie Fußreflexzonenmassagen, Shiatsu, TaiChi, Luna-Yoga etc.)
Akupunktur
Homöopathie
Osteopathie (Abknickung der Gebärmutter, früherer Sturz mit Beckenschiefstand)
Meiden Sie Nahrungsmittel, die reich an Omega-6-Fettsäuren und Arachidonsäure sind, da diese Vorstufen zu den schmerzfördernden Prostaglandinen sind (Schweinefleisch und -schmalz und Eigelb, aber auch Sojaöl und Margarine). Und achten Sie vermehrt auf „Xenoöstrogene“ in der Umwelt, wie z.B. in Plastikflaschen, Kosmetika etc. Raucherinnen, sehr Schlanke und Übergewichtige gehören genauso wie Gestresste zu den Schmerz-Risikogruppen. Sauna und Sport in Maßen hilft Verkrampfungen zu lösen.
Akute Menstruationsschmerzen bekämpfen
Mein Tipp: Schnelle Hilfe bei akuten krampfartigen Schmerzen während der Menstruation mit Schüssler Salz „die heiße 7“
Die Nr. 7 Magnesium phosphoricum ist das Mittel der Biochemie nach Dr. Schüssler zum Lösen von Krämpfen jeglicher Art. Bei krampfartigen Regelschmerzen schon zwei Tage vor der Menstruation beginnend abends 10 Tabletten Magnesium phosphoricum in heißem Wasser lösen und schluckweise trinken. Bei akuten Beschwerden zusätzlich nach Bedarf anwenden; insgesamt maximal 3x pro Tag.
Zusätzlich Nr. 19 Cuprum arsenicosum 3×1 Tablette bei Krampfbeschwerden.
Ein wunderbarer Allrounder ist das auf pflanzlicher Basis hergestellte spagyrische Präparat UPELVA spag. von Pekana (Tipp: in der 2. Zyklushälfte 3- bis 4-mal täglich 20-25 Tropfen)
Beginnen Sie Ihre Auszeit mit einem Melissen-Entspannungsbad oder mit der Lavendel-Bademilch von Weleda. Reiben Sie anschließend Bauch und Rücken mit Kupfersalbe rot von Wala ein – hilft auch gegen kalten Füße
Doch jede Frau ist anders. In meiner Praxis setze ich deshalb gern Komplexmittel ein, die neben dem Krampfschmerz noch individuelle Symptome wie Stimmungsschwankungen, Übelkeit, starke Blutung, Erschöpfung u.v.m. allumfassend berücksichtigen. Übrigens ein vermehrter Schmerzmittelgebrauch kann seinerseits die Blutung verstärken oder zusätzliche Kopfschmerzen verursachen.
UND lernen Sie, die eigene Weiblichkeit anzunehmen und die Menstruation als Reinigungsprozess und neuen Energiespender zu betrachten.
Last but not least: Eine erhebliche Rolle spielt auch, wie die Mutter während der Periode mit ihren eigenen Beschwerden umgegangen ist und ob diese dramatisiert wurden. Gleiches gilt auch für die Wechseljahre und wie Frauen diesen begegnen.
Ihre Expertin für Frauengesundheit, Andrea Mohr
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