Die Qual der Kriegs-Kinder

„Sie sehen so hasserfüllt aus“, sagte eine Frau als sie einen Flüchtlings-Jungen betrachtete… Doch ist es nicht der Hass, der sich in den Augen des kleinen Jungen widerspiegelt. Es ist die Qual, das Leid. Es ist die Erschöpfung, der Schmerz, die Erinnerung.

Die Augen sind bekanntlich der Spiegel der Seele. Doch liegt die Wahrheit nicht auch immer im Auge des Betrachters? Wir sehen nur das, was wir sehen wollen. Und wir können nicht sehen, wenn wir uns nicht öffnen.

Wir können uns nicht vorstellen, was Kriegs-Kinder erlebt haben, was sie gesehen haben, was sie gehört haben. Ein Leben in Angst mit dem Tod vor der Türe? Das können wir uns hier nicht vorstellen. Für manche Kinder auf dieser Erde ist das aber knallharte Realität.

Manche Kinder mussten ansehen wie ihre Verwandten vertrieben, gepeinigt und im schlimmsten Fall hingerichtet wurden. Direkt vor ihren Augen. Direkt vor ihrer Tür. Weit von uns, aber dennoch auf unserer Welt. Und wir schauen zu. Wir betrachten diese Kinder noch mit Skepsis und fragen uns, wieso sie „gestört“ wirken.

Wären wir nicht gestört, bei der Last auf den Schultern? Möchte nicht jedes Kind einfach nur eine unbeschwerte Kindheit mit Lachen, Liebe und Frieden. Sind wir Erwachsenen nicht in der Verantwortung dafür zu kämpfen? Dafür zu kämpfen, dass Kinder unbeschwert aufwachsen können? Für Frieden zu kämpfen? Für Gerechtigkeit einzustehen?

Doch wir werden nicht kämpfen. Wir werden nicht kämpfen bis wir die Tyrannei erkannt haben und endlich verstehen, was wirklich auf unserer Welt passiert.

Wenn wir in die Augen eines Kindes blicken und den Schmerz dahinter sehen. Wenn wir anfangen die Welt mit den Augen der Kriegs-Kinder zu sehen. Dann gibt es vielleicht Hoffnung.

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