Hernien – Die Qual vom Bruch (2)

Leisten-, Bauchwand- oder doch Narbenbruch?

(Teil 2)

Im ersten Teil dieses Artikels erklärte Dr. Merkle, wie man einen Bauchwand- von einem Leistenbruch unterscheidet. Doch es gibt noch weitere Hernien, die mit ähnlichen Symptomen einhergehen und die Ursache dafür sein können, dass Bauchfell, Eingeweide oder Fett aus dem Bauchraum in die Bauchwand hervortreten.

Narbenhernie nach Operationen

Tritt der Bruch im Bereich einer Operationsnarbe auf, die sich im Bauchraum befindet, spricht man von einer Narbenhernie. Sie kommt bei zehn Prozent aller Bauchoperationen vor und tritt meist innerhalb der ersten drei Jahre nach dem Eingriff auf. Manche Patienten klagen über ein Ziehen in der Bauchdecke, andere sind beschwerdefrei, vor allem bei kleinen Narbenbrüchen. Eine für Hernien spezifische Vorwölbung ist aber in vielen Fällen zu sehen.

Ursachen sind eine gerissene Naht oder ein Auseinanderdriften der Bauchdeckenstrukturen. Vermehrter Druck im Bauch, zum Beispiel durch Husten oder einen Darmverschluss, kann den Bruch begünstigen. Zu weiteren Risikofaktoren zählen Diabetes, Übergewicht, Bauchfellentzündungen und Asthma.

Weitere Eingeweidebrüche

Die drei genannten Hernien sind von weiteren Eingeweidebrüchen zu unterscheiden, wie beispielsweise dem Zwerchfell- oder dem Oberbauchbruch, der zwischen Brustbein und Nabel lokalisiert wird. Zwerchfellbrüche sind von außen nicht sichtbar und zum Teil angeboren. Zu erwähnen sind auch der Schenkelbruch, der meist bei Frauen auftritt und unterhalb des Leistenbandes entsteht, und der Nabelbruch, der besonders bei Säuglingen und übergewichtigen Erwachsenen festzustellen ist.

Zu verwechseln sind Hernien zum Beispiel mit einer Rektusdiastase, bei der die Bauchmuskeln auseinanderweichen und ein länglicher Wulst entsteht. Um eine sichere Diagnose zu erhalten, sollten Sie eine Arztpraxis aufsuchen. Hernien bilden sich meist nicht von selbst zurück und müssen oftmals operiert werden, um eine gefährliche Brucheinklemmung zu vermeiden. Deutschlandweit gibt es mehrere hundert Ärzte und Kliniken, die auf Hernienchirurgie spezialisiert sind, und Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen.

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