In unserem ersten Teil haben Sie bereits einen ehrlichen Einblick in die Krankheit „Manische Despression“ von Sabine bekommen. Im zweiten Teil erfahren Sie Weiteres aus dem Leben einer Frau, die sich durch ihre Erkrankung nicht kaputt machen ließ und heute offen über die schwere Zeit berichtet:
Mir kam nicht ansatzweise in den Sinn, dass an meinem Verhalten etwas nicht „normal“ war. Ich war halt ein wenig überdreht. Auch als ich mit meinem Auto in der Düsseldorfer Altstadt eine Kreuzung blockierte, das Radio aufdrehte, die Songs (mit einer Coladose in der Hand) laut mitsang und auf dem Auto stand: Ich fand das nicht schlimm. Ich war gut drauf.
Die gerufene Polizei sah das nicht so. Da ich stocknüchtern war, verweigerte ich mich dem Drogen – und Alkoholtest. Ich kann nur eines sagen: Verweigert Euch keiner Blutprobe: Der Arzt mag das gar nicht. Der Piks schmerzt umso mehr. Daran kann ich mich noch erinnern. Auf das Theater auf der Wache, weil ich mich nicht piksen lassen wollte.
Letztendlich ein teurer Spaß. Und für mich weiterhin kein Gedanke daran, dass dies Verhalten nicht so der Norm entspricht.
Für mich bestand diese Phase damals in der Erinnerung aus langen Nächten, Besuchen in der Nobeldisco, vielen schönen abgeschleppten Männern, im großen Bekanntenkreis im Mittelpunkt stehend und tollen lockeren Momenten.
Solche Phasen wiederholten sich im Laufe der Jahre. Phasen in denen ich viel Geld ausgab Geld, welches ich hatte oder auch nicht hatte. Unterbrochen von Depressionen. Die erkannte ich überhaupt nicht. Für mich war es normal, oft viel zu arbeiten. Freie Tage, Urlaub verbrachte ich dann oft mit schlafen. Wie ich heute weiß, handelte es sich hier um depressives schlafen,
Auch während meiner Jahre in Irland war ich von solchen Phasen nicht gefeit. Allerdings empfinde ich sie rückblickend als nicht so ausgeprägt.
Dann, dann kam der Dezember 2010. Ich hatte Urlaub, den ich ausschließlich im Bett verbrachte. Keine Energie zu nichts. Der Haushalt wurde nicht mehr gerichtet, ich nicht mehr gerichtet. Locker schaffte ich es zwei Tage am Stück im Bett zu bleiben. Wenn die Blase dann schier platzte stand ich kurz auf. Ernährte mich von Schokolade und Mandarinen. Wenn letztere aus waren, ging ich kurz in den Supermarkt gegenüber, kaufte neue und legte mich wieder ins Bett. Vom vielen liegen plagten mich schlimme Rückenschmerzen, egal. Ich konnte nicht mehr aufstehen. Der Urlaub war vorbei, ich musste wieder zur Arbeit und sagte dort: Ich bin krank, muss nach Hause.
Kurz vor dem Urlaub war ich bereits beim Hausarzt und erzählte ihm, dass ich es komisch finde, aber ich plane meinen Suizid für den Januar. Normal wäre das ja nicht, oder?
Das muss man sich mal vorstellen: Ich will mich umbringen, plane und gehe dann zum Arzt und erzähle das ihm. Viele Schutzengel müssen über mich gewacht haben!
Dieser Meinung war er auch. Überwies mich an eine Psychiaterin.
An dem besagten ersten Arbeitstag telefonierte ich mit einer Freundin, die nur sagte, ich solle zu ihr kommen. Das tat ich auch. Sie telefonierte mit dem Hausarzt, er mit der Psychiaterin. Am nächsten Morgen ging ich zu ihr hin und sie gab mir eine Einweisung für die Psychiatrie.
Ich kann mich noch erinnern, wie ich diese stundenlang zu Fuß suchte, endlich fand und in irgendeinem Zimmer ein Gespräch hatte. Ein langes Gespräch. An die Fragen kann ich mich nicht erinnern. Nur an die Aussage, dass ich bitte aufhören solle zu sagen: Das ist normal, da muss ich durch, wenn es um schlimmer Erlebnisse ging.
Irgendwann hieß es, ich solle mir die Station anschauen. Was war ich unbedarft: Durch die Aussagen meiner Freundin dachte ich, ich komme in eine Art Kurklinik. Denkste: Die Tür der Station ging zu, ich konnte sie nicht mehr von innen öffnen, Gitter an den Fenstern: Da dämmerte es mir: Ich bin in der Klapse!
Trotzdem behielt ich meine große Klappe: Meinte noch: Danke für´s zeigen, aber in ein 3-Bett Zimmer gehe ich nicht, außerdem muss ich zur Arbeit und ich würde ich ein paar Tagen wiederkommen.
Dieser lange, große Pfleger machte mir dann sehr lange klar, dass das nicht mehr gehen würde. Letztendlich durfte ich in Begleitung kurz nach Hause, Koffer packen und von daheim eine Email an den Arbeitgeber schicken.
Knappe 2 Monate war ich dort. Die Diagnose wurde gestellt und rückwirkend ist mir bewusst, dass ich dort sehr gut betreut wurde. Täglich mehrere Gespräche mit der Psychologin, mit dem klinischen Direktor: Ich war für sie irgendwie spannend. Als die Diagnose gestellt wurde, war mir das im ersten Moment egal. Ich wollte, dass die Ärzte dort verhindern, dass ich den geplanten Suizid begehe. Heute weiß ich, dass er ein Symptom der schweren Depression war und kein Dauergedanke. Damals wollte ich nur, dass sie mich zwingen weiter zu leben. Später begriff ich, was die Diagnose bedeutet, welche Einschränkungen sie für mein weiteres Leben bedeutet und ich büchste aus, um den letzten Schritt zu machen. Ich fand mich auf der geschlossenen Station wieder und kämpfte mit mir. Es war die Hölle, denn nun wollte ich nicht mehr dort bleiben. Irgendwann akzeptierte ich es und nach den knapp zwei Monaten war ich froh, dass ich dort war. Ansonsten wäre irgendwann im Januar 2011 von mir der Plan umgesetzt worden. Heute für mich unvorstellbar, dass ich jemals so gedacht und geplant hatte.
Natürlich war der Aufenthalt nicht super angenehm. Der Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik mit Akutaufnahme kann nicht angenehm sein. Fixierte, schreiende Menschen. Ein Sexualstraftäter, der mich immer angrabschte und gegen den ich nichts machen konnte. „Auch er ist auch krank“ musste ich mir sagen lassen. Null Privatsphäre, schlimme sanitäre Zustände und so weiter.
An eine Situation kann ich mich noch gut erinnern: Eine junge Frau, mit Baskenmütze bekleidet, befragte den ganzen Tag, und die ganze Nacht, auf der Station Patienten . Ständig trug sie Notizen in ihr Klemmbrett ein. Einmal schaute sie mich an und meinte nur: „Fett kann man auch absaugen“. Ich weiß noch, wie ich in schallendes Gelächter ausbrach und mich nicht mehr so krank fühlte. Während ich auf das Medikament (Valproinsäure) eingestellt wurde, nahm ich 17kg zu. Zusätzlich zu meinem üblichen Übergewicht war das eine Menge.
Später erfuhr ich, dass sie Medizinstudentin war, eine manische Phase hatte und mit einem Medikament zwangsbehandelt wurde.
Meiner kleinen Schwester erzählte ich von der Diagnose und wo ich mich befand. Ihre Telefonate drangen zu mir durch. Später besuchte mich mein Vater (der gute 500km entfernt wohnt) mit meiner Mutter. Das rechne ich ihm noch heute hoch an. Seine Unsicherheit konnte ich daran erkennen, dass er sich hinter seiner BILD Zeitung versteckte. Ist ja auch nicht leicht, wenn sich die eigene Tochter umbringen will und er davon durch meine Freundin erfährt.
Wir haben nie wirklich im Detail darüber gesprochen. Doch habe ich das Gefühl, dass er ein Gespür dafür bekommen hat, auch wenn nicht viele Worte darüber verloren werden. Natürlich über die inzwischen vorhandene Erwerbsunfähigkeit, aber nicht über die Erkrankung an sich.
Meine Mutter ist da ganz anders: Sie erwähnt heute noch, wie schlimm ich damals ausgeschaut habe. Hallo: Ich stand unter Tavor, wurde auf Valproinsäure eingestellt und wurde vor mir selber geschützt.
Sie kann die Diagnose nicht verstehen: Stelle Dich nicht so an usw
Dem Klinikaufenthalt schloss sich eine Rückfallprophylaxetherapie an. Was war ich ein schwieriger Fall! In der Art: Hier bin ich, mache mich wieder heile, ich will wieder die alte sein. Und komme mir bloß nicht auch mit der Aussage, ich soll beruflich kürzer treten, denn ich lasse mich mit 40 Stunden nicht abspeisen.
In der Rückfallprophylaxe geht es darum zu lernen, Anzeichen zu erkennen, bewusster zu leben um Rückfälle zu vermeiden. Um Manien vorzubeugen bedeutet es unter anderem konkret unter anderem
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Einen geregelten Schlafrhythmus zu haben (Schlafmangel führt gerne zu Manien)
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Langstreckenflüge zu vermeiden
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Flackernde Lichter (wie in Diskotheken)
Es geht darum, was kann ich machen, um die Arbeitskraft zu erhalten?
Für mich bedeutete es, irgendwann akzeptieren zu müssen, dass ich nicht über 40 Stunden arbeiten sollte. Im Vertrieb schlecht machbar.
In den Folgejahren war ich zwar vor Manien gefeit, aber nicht vor Depressionen. Inzwischen kann ich gut erkennen, wenn ich mich in einer leichten oder mittelschweren Depression befinde und kann aufpassen, dass es sich dann nicht verschlimmert. Ich konnte verhindern, dass ich in eine schwere Depression kam.
Nein, ich muss mich korrigieren. Letztes Jahr erwischte mich die schlimmste Depression seit 2010. Ihr war ein sehr anstrengendes Jahr voraus gegangen und so sehr ich auch aufpasste, es erwischte mich schier über Nacht.
Soll ich froh sein, dass ich fast 10 Jahre davor gefeit war? Gefeit vor dieser Schwere? Ja, heute sehe ich es so. In der Phase war ich, wenn ich überhaupt über ein Gefühl verfügte, wütend darüber, dass es mich erwischte. Wütend über das letzte (nicht das aktuelle) Mietverhältnis, in dem auch mit Psychoterror seitens des Vermieters agiert wurde. Komischerweise funktionierte ich in dieser schlimmen Phase, um dann Monate später schier zusammen zu klappen.
Solche Selbstvorwürfe mache ich mir dann. Statt mir zu sagen: Hey, schaue, was Du alles positives geleistet hast.
Manchmal, aber auch nur manchmal, wünsche ich mir in unbedachten Momenten, eine klitzekleine Manie. Eine Hypomanie für wenige Stunden. Sich einfach mal wieder ein wenig überdreht und kraftvoll fühlen.
Die Manie ist aber auch das, was mich am meisten ängstigt. Bei mir schlägt sie besonders damit zu, dass ich überhaupt kein Gefühl für Gefahr habe oder mich bewusst, provokativ, in diese begebe.
Mit Medikamenten ist sie schnell behoben. Sollte ich nicht einsichtig sein, würde ein kurzer Zwangsaufenthalt in der Psychiatrie folgen. Nach der medikamentösen Einstellung auch die Entlassung. Die medikamentöse Behandlung schlägt schneller an als bei einer Depression.
Wie kann ich nach diesen Zeilen schreiben, dass ich dieser Erkrankung inzwischen dankbar bin? Es gibt sicherlich Betroffene und Angehörige, die mir für diese Aussage den Kopf abreißen würden!
Ich bin ihr dankbar, weil ich mich von sehr vielen oberflächlichen Menschen getrennt habe.
Ein großer Bekanntenkreis ist mir nicht wichtig. Wichtig sind mir Freunde, die auch Freunde sind.
Durch den Befehl, die spätere Akzeptanz, dass ich nicht mehr als 40 Stunden die Woche arbeiten soll und kann, lernte ich, dass Arbeit nicht alles ist. Bis dahin identifizierte ich mich über Leistung und über Erfolg. Als das weg fiel, musste ich mich auf andere Dinge konzentrieren, bzw. diese suchen. So kam ich auf Reiki und werde dies auch wieder praktizieren, wenn ich eine neue Lehrerin gefunden habe.
Plötzlich hatte ich Freizeit, entdeckte neue Interessen, entdeckte mich. Entdeckte neue Ehrenämter. Sich mit sich selber auseinanderzusetzen kann anstrengend, mühsam, ermüdend sein. Aber auch produktiv.
Niemals hätte ich mich zuvor getraut zu schreiben. Ich muss mich korrigieren: Zu schreiben schon, aber nicht dies anderen zugänglich zu machen. Inzwischen weiß ich, dass ich damit bereits einige Menschen erfreut habe.
Mein Umgang mit Menschen hat sich geändert. Ich lasse es zu emphatisch zu sein, lasse mich mehr auf zwischenmenschliche tiefe Bindungen ein.
Kurzum: Ich habe eine andere Lebensqualität erreicht. Lebe bewusster.
Seit 2 Jahren beziehe ich eine Erwerbsunfähigkeitsrente, darf und kann noch einige Stunden arbeiten.
Dies geht natürlich mit finanziellen Einschränkungen einher. Meine ehemaligen guten Gehälter werde ich nicht mehr erreichen. Dieser Gedanke erschreckt mich nicht mehr so wie anfangs. Ich habe weniger Einkommen gegen eine andere Form von Lebensqualität eingetauscht. Eine Lebensqualität in der ich nicht mehr so belastbar bin wie früher. Das bin ich wirklich nicht. Eine Lebensqualität, die mir in meiner persönlichen Entwicklung und im zwischenmenschlichen Bereich zu mehr positiven Beziehungen verholfen hat.
Was bleibt ist die Zerrissenheit:
Darf es mir denn schlecht gehen? Darf ich sagen, dass ich abschmiere. Auch heute noch kommen die Antworten: „Du hast doch gelernt, damit umzugehen, dann kann Dir doch jetzt nichts mehr passieren.“
„Stelle Dich nicht so an. Reiße Dich zusammen.“ „Dir geht es doch gut, warum passiert jetzt was, hast doch keinen Grund“. (Bevorzugt von meiner Mutter)
Dann fühle ich mich schuldig, in Zugzwang. Ich meine, dass ich überzeugen muss. Überzeugen zu müssen, wo es eigentlich nichts zu überzeugen gibt. Ich bin manisch-depressiv und ich kann nichts dafür. Über die Ursachen ist zu wenig bekannt (am Ende der Kolumne gibt es einige abschließende Infos dazu). Ob es einen genetischen Grund gibt, einen biologischen Grund, oder wie von manchen gar vermutet als Folge eines Missbrauches, ich muss die Ursache nicht mehr suchen. Ich bin betroffen und habe es akzeptiert.
Gelegentlich verunsichert mich, und macht mich auch traurig, dass ich nicht weiß, warum ich ruhiger geworden bin. Liegt es an der Rückfallprophylaxe, in der ich lernte, ein „gemäßigteres“ Leben zu führen. Liegt es an meinem Alter? Wehwehchen, Einsicht und Reife lassen einen früher spontanen Schritt nun in aller Konsequenz vorab überdenken. Oder liegt es an den Medikamenten? Macht mich die Valproinsäure ruhiger? Macht sie mich reifer? Dämpft sie mich? Nimmt SIE mir ein Teil meiner Persönlichkeit weg? Denn so empfinde ich es manchmal: Wo ist das übermütige, verrückte Huhn geblieben? Was ist an mir ICH, was ist Krankheit?
Soll ich das Medikament über einen längeren Zeitraum absetzen, um diesen Fragen auf den Grund gehen zu können? Kann ich dieses Risiko eingehen? Ist es das wert?
Oder kann ich endlich akzeptieren, dass das Wissen um meine Manische Depressive Erkrankung und ihre Behandlung mir nicht nur eine andere Lebensqualität ermöglicht hat (und dafür bin ich dankbar), sondern auch einen Teil von mir genommen hat?
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In Gesprächen wurde mir gesagt, dass durchschnittlich 15 bis 30% der Bipolar Erkrankten Suizid begehen. Der Durchschnitt ist ab 55 Jahren arbeitsunfähig. 10 bis 15% der Erkrankten erleben mehr als 10 Episoden in ihrem Leben. Auch ich habe dies bereits locker geschafft.
In Deutschland soll es ca. 2 Mio. Menschen geben, die eine Bipolare Störung haben. Mir persönlich erscheint diese Zahl zu hoch, doch kann ich es wirklich nicht einschätzen.
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Fakten:
Deutsche Gesellschaft für Bipolare Störung e.V.
Postfach 800 130
21001 Hamburg
Tel.: 0700 – 333 444 54 12 (Ct/Min)
Dort oder über die Homepage kann auch ein Fragebogen zur Selbsteinschätzung angefordert werden.
www.dgbs.de
Hier werden u.a. Informationen für Betroffene und Angehörige gut aufbereitet zur Verfügung gestellt.
Sehr interessant ist auch der Bereich: DGBS und kreativ
Ursachen:
Genetische Faktoren:
Vererbung: Bei einem betroffenen Elternteil wird eine Vererbungswahrscheinlichkeit von 10 bis 20% eingeschätzt
Biologische Faktoren:
Bei Patienten mit Bipolaren Störungen sind Veränderungen im Neurotransmitterhaushalt
festgestellt worden. Neurotransmitter = chemische Botenstoffe. Diese sind an der Weiterleitung von Nervenimpulsen beteiligt. Bei Depressiven fand sich zB ein Mangel an Noradrenalin und Serotonin.
Mittlerweile geht man davon aus, dass nicht einzelne Veränderungen der Neurotransmitter, sondern eine Störung des Gleichgewichts dieser ursächlich ist.
(Quelle: Homepage: www.dgbs.de)
Liz Obert:
Gerne möchte ich noch auf Fotografin Liz Obert und ihr Projekt „Dualities“ hinweisen. Ein Projekt, das mich berührt.
http://www.lizobert.com/dualities/dualities/
Liz Obert ist Fotografin und führte als manisch depressiv Erkrankte jahrelang ein verstecktes Leben. Wie ich, hat sie eine Bipolare Störung II, sprich die manischen Episoden überwiegen. Jahrelang ließ sie sich in der Öffentlichkeit nichts anmerken. Erst zu Hause, gab sie sich wie sie ist.
In ihrer Fotoserie „Dualities“ zeigt sie die Zerrissenheit dieser Menschen. Ein auch mir so bekannter Zustand. Sie macht zwei Bilder: Das erste Porträt zeigt die Menschen in ihrer kranken Phase, das zweite Bild, wie sie gerne in der Öffentlichkeit gesehen werden möchten. Versehen mit Notizen der Erkrankten.
Eine sehr ausdrucksvolle Fotoserie, die mich berührt.
(Quelle: brigitte . de und lizobert.com)
Hallo, vielen Dank für den ehrlichen und ausführlichen Bericht. Ich glaube sehr vielen Menschen ist nicht wirklich klar was MANIE bedeutet und wie sich das auswirkt. Wenn unwissende Menschen eine manische Phase ihres Bekannten sehen denken Sie mit Sicherheit oft das diese Person sich nur sehr oberflächlich oder um Aufmerksamkeit bettelt, oder jemand mit dem man gut Party machen kann. Wenigstens ist vielen der Begriff der Depression schon bekannt, auch wenn sie sich oft selbst nicht einfühlen können wenn sie davon nicht betroffen sind.
Ein toller Bericht!!
lg