Ines Meyrose berät ihre Klienten in Sachen Image, Stil, Farben, Mode und Make-Up. Heute verrät sie uns worauf Frau wirklich achten kann und gibt wertvolle Tipps. Lesen Sie außerdem im Gespräch mit Ines Meyrose, wie sie zu ihrer Internetseite und diesem facettenreichen Beruf gekommen ist.

Liebe Frau Meyrose, wann haben Sie sich entschlossen, Ihre eigene Internetseite zu veröffentlichen und wie kam es zu dieser Entscheidung? Ines Meyrose: 2005 ist das Geburtsjahr von image&impression http://www.imageandimpression.de/. Meine erste eigene Webseite feiert dieses Jahr zusammen mit der Firma ihren zehnten Geburtstag. Als selbstständige Imageberaterin stellt die Webseite neben Mundpropaganda den Kontakt zu neuen Kunden her. Der Blog meyrose – fashion, beauty & me http://www.meyrose.de/ folgte 2009, erst noch unter dem Namen Mode & Stil. Die Trennung zwischen meinem Namen und dem Firmennamen zeigt sich in den Inhalten.

Sie sind eine starke Frau, mitten im Leben. Waren Sie schon immer taff oder wie sind Sie zu dieser Stärke gekommen? Sie finden mich taff? Direkt war ich schon immer, klar in meinem Weg und Zielen auch. Diese Stärke wurde mir von meinen Eltern vererbt.

Sie sind selbstständig und geben u.a. Typberatungen. Neben Ihrem Stilempfinden und Ihrer Liebe zur Mode haben Sie aber auch noch eine andere Leidenschaft: das Kochen. Unter uns, gibt es auch etwas, was Ihnen gar nicht liegt? Nähen, Stricken, Torten dekorieren.

Wie sind Sie dazu gekommen, andere Frauen zu beraten? Der Wunsch nach beruflicher Veränderung von einer Führungsposition in der Hamburger Schifffahrt hin zu einer selbstständigen Arbeit mit freiem Gestaltungsspielraum hat mich zu einem beruflichen Coaching geführt. Das Ergebnis war die Erkenntnis meiner Fähigkeiten im Beratungsbereich. Weiterbildungen in  konkreter Farb- und Stilberatung, Körpersprache, Coaching und Mediation haben meinen Blick geschärft.

Haben Sie es manchmal mit beratungsresistenten Klienten zu tun? Ja, aber nicht lange. Gerade bei Kunden, die manchmal im Firmenseminarkontext nicht freiwillig zu mir kommen, wecke ich das Interesse durch Fragen. Besonders bei diesen Menschen machen Kleinigkeiten im Äußeren oft etwas aus und starten einen – dann gewünschten – Weg der Veränderung.

Jede Frau hat ihren eigenen Stil (würde ich jetzt mal behaupten – Sie sind aber die Expertin). Ist es in Ihren Augen wichtig, diesen eigenen Stil beizubehalten oder kann man seine Stilrichtung ruhig mal komplett erneuern? Die meistens Menschen haben einen eigenen Stil, der zu Ihnen passt. Wenn jemand seinen Stil um 180 Grad drehen möchte, hinterfrage ich den Grund. Sie kennen Frauen, die sich bei Trennungen die langen Haare abschneiden? Das kann gut sein, wenn sie sich dann endlich erkennen und ihren wirklichen Stil finden. Das kann aber auch nach hinten losgehen und zu der Erkenntnis führen, dass kurze Haare absolut nicht der eigene Stil sind. Mein Tipp: Ausprobieren mit Sachen, die nicht viel kosten. Und: In der Umkleidekabine in den Körper hineinhorchen, wie es sich anfühlt, so einen ganz anderen Look am Körper zu haben.

Was legen Sie Ihren Klienten ans Herz: Sollte es stets stilvolle Kleidung sein oder darf man auch gerne mal aus der Reihe tanzen (z.B. mit bunten, auffallenden Farben und schrägen Mustern)? Bei Farben rate ich zu Mut, wenn der Dresscode es zulässt. Einen Dresscode einzuhalten, ist für mich eine Frage des Respekts an den Gastgeber oder die Position. Zu Mustern ist mein Verhältnis schwieriger, weil sie u.a. mit Mustergröße, Musterform, Platzierung des Musters viele Tücken mit sich bringen, die in Bezug auf die Figur und Proportionen optisch schnell ungünstig wirken. Mit Farben den Blick zum Gesicht zu lenken, ist auch für Modeeinsteiger einfacher.

Sie bieten „Personal Shopping“ an. Ich glaub der Traum einer jeden Frau ist es, beim Shoppen kompetent und persönlich beraten zu werden. Haben Ihre Klienten oft den richtigen Riecher, wenn es um die Auswahl der passenden Kleidung geht und darum, was ihnen steht? Oder sind die Klienten überrascht, weil Sie ihnen komplett andere Outfits zusammenstellen, als sie für sich selbst gewählt hätten? Meine Klienten schätzen meinen schnellen Griff zum passendem Kleidungsstück oder Accessoire in dem riesigen Angebot der Geschäfte. Manchmal sind die Looks ähnlich wie bisher, aber die Kunden hätten die Teile nicht gefunden. Manchmal kommt auch eine Überraschung dabei raus, die dann meistens etwas mutiger ist in Bezug auf Figurbetonung, Kombination, Farbe oder Ausschnitt.

Welches Kleidungsstück darf Ihrer Meinung nach im Kleiderschrank einer Frau nicht fehlen? Schuhe, auf denen man den ganzen Tag angenehm unterwegs sein kann, die zu vielen Outfits passen.

Haben Sie einen Tipp, wie man als Frau herausfinden kann, was einem wirklich steht? Wenn die optische Spiegelkontrolle bestanden ist, hören Sie mitgeschlossenen Augen in sich hinein, wie es sich anfühlt. Fragen Sie sich: Macht mir die Kleidung Stress? Oder fühle ich mich entspannt? Je geringer der Stresslevel, um so dichter sind Sie bei sich.

Gibt es Fashion-Fauxpas, die man sich nicht leisten sollte? Völlig underdressed zu erscheinen.

Gibt es ein absolutes No-Go im Bereich Styling und Mode für Sie? Strumpfhosenleggings als Hosen getragen.

Was ist die Trendfarbe dieses Sommers? Pastellfarben – Rosa, Mint, Hellblau – gerne mit Weiß kombiniert.

Und welche Farbe tragen Sie am liebsten? Dunkelbraun steht mir am besten, Marineblau kombiniere ich gerne, Rot liebe ich als Farbe, Weiß gibt mir Frische und Leichtigkeit.

Kann man pauschal sagen, dass Frauen mit dunklen Haaren eher helle Farben tragen sollen und andersrum, oder gibt es hier keine Richtlinien an die man sich halten kann? In der Farbberatung arbeite ich nach den Jahreszeitenfarbtypen mit Mischtypen in den Dominanzen hell, dunkel, warm, kühl, gedämpft, leuchtend. Bei den zehn Farbtypen ist für jeden etwas dabei. Dabei ist mein Anfänger-Tipp, ähnlich zu den natürlichen Farben zu kombinieren. Kontraste sind für Fortgeschrittene.

Schönheit liegt ja bekanntlich im Auge des Betrachters. Was macht für Sie wahre Schönheit aus? Eine positive innere Haltung, die sich in Mimik und Körpersprache zeigt.

Welches war das schönste Erlebnis in Ihrer Karriere? Einem Mann zu eigenem Geschmack zu verhelfen.

Für Ihren Beruf braucht man viel Kreativität. Woher bekommen Sie Ihre Inspirationen? Blogs, Bücher, Zeitschriften und Menschen auf der Straße geben mir Anregungen.

Und zum Schluss: Haben Sie den einen, universellen Ratschlag für unsere Leserinnen? Wer weiß, was er will, kann bekommen, was er will. Liebe Leserinnen, stellt Euch die Fragen: Wie will ich wirken? Auf wen? Dann überlegt, wie Ihr diese Wirkung erzielen könnt. Beobachtet andere Menschen unter diesem Gesichtspunkt und überlegt, wie sich das auf Euch übertragen lässt.