Es ist einfach, die Übergriffe von Köln als Tat von Muslimen dahinzustellen. Einfach sind aber nicht die Konsequenzen, die dadurch entstehen. In Deutschland leben ca. 4 Millionen Muslime, die meisten davon sind schon ihr halbes Leben in Deutschland, hier aufgewachsen oder sogar hier geboren. Christen und Muslime leben Tür an Tür. In den Wohnsiedlungen unserer großen Städte ist es durchaus normal, mit Muslimen in einem Haus zu leben und ein gutes Nachbarschaftsverhältnis zu pflegen. Schaut man sich Mehrfamilienhäuser genauer an, so sind die Klingeln „Schmitz“ und „Aydoqu“ oft direkt nebeneinander. Und das funktioniert! Und das funktioniert nicht erst jetzt, das geht schon ganz lange! Ich bin in einem Mehrfamilienhaus mit türkischen Nachbarn aufgewachsen. Keine modernen Türken, sondern fundamentale Islamisten, wie man sie heute nennen würde. Doch was lässt sie heute fundamental erscheinen? Die Frau der Familie trug ein Kopftuch. Sie haben gebetet und hatten den Quran zuhause. Der Gebetsruf ertönte 5 mal am Tag in ihrer Wohnung und bei ihnen gab es kein Schweinefleisch. Früher war das für uns überhaupt nicht schlimm. Nicht fundamental. Unsere Nachbarn waren einfach keine Christen, sie hatten eine andere Religion. Wenn man den Gebetsruf mal leise gehört hat stellte man sich höchstens an die Wand und lauschte, weil dies etwas war, was man nicht kannte. Es war interessant aber nicht weiter relevant.
Hört man heutzutage islamische Klänge oder gar Quranverse aus der Wohnung nebenan, ist das für die meisten alles andere als interessant. Angst stellt sich ein, wir denken an Terror und an verschleierte Frauen. Wir machen uns Sorgen und fassen direkt den Entschluss:“Mit denen möchte ich nichts zutun haben.“ Noch schlimmer wird es, wenn uns dann eine Frau mit Kopftuch im Treppenhaus entgegen kommt und sich als die neue Nachbarin vorstellt. „Solche Leute haben wir jetzt im Haus?“. Und bis dahin hat man den Mann mit Bart noch gar nicht gesehen. Dass Muslime auch ganz normale Menschen sind, kommt nicht mehr in Frage.
Doch sollten wir uns nicht vor Augen halten, dass wir schon Ewigkeiten friedlich zusammen leben? Sollten wir uns nicht an die Zeiten erinnern, in denen wir unsere muslimischen Nachbarn einfach nur interessant fanden? An die Zeiten, in denen wir uns angelächelt haben, Kuchen vor die Türe stellten oder in denen man sich gegenseitig die verpasste Post brachte? An die Zeit, in der wir es schön fanden, wenn uns kleine ausländische Babys im Supermarkt angelächelt haben? An die Zeit, in der wir keinen Hass in uns trugen?
Gewalt gehört nicht zur Religion. Sie gehört zu keiner Religion. Jeder, der sich einmal ehrlich mit dem Islam auseinander gesetzt hat, weiß das. Mal ganz abgesehen davon, dass Geschlechtsverkehr vor der Ehe WEDER Mann noch Frau erlaubt sind, werden Sexualstraftäter im Islam sehr hart bestraft. Doch gibt es leider in jeder Religion und Volksgruppe schwarze Schafe. So welche, die sich nicht an Grenzen und Regeln halten. Primitive Menschen, die nichts gelernt haben und nicht auf andere achten. Die gibt es leider überall. Ich muss wohl nicht an die etlichen christlichen Geistlichen erinnern, die sich an Kindern vergehen. Ist es deshalb gleich ein christliches Problem? Nein. Das Problem liegt nur bei dem Menschen, der diese Gräueltat verübt. Wir müssen aufhören, alle Taten von augenscheinlichen Muslimen auf den Islam zurückzuführen. Muslime in Deutschland distanzieren sich von Terror und jeglicher Gewalt. Dazu ein Zitat von Milena Rampoldi (ProMosaik), die wie ich finde passende Worte zu der Lage hat:
Als muslimische Frau und als Femministin verabscheue ich jegliche sexuelle Gewalt gegen Frauen, unabhängig davon aus welcher Kultur, Ethnie und Religion die Täter stammen. Für mich hat sexuelle Gewalt keine Religion, sondern ist einzig und allein Gewalt. Die Gewalt gegen Frauen und die sexuelle Gewalt besoffener Männer in der Silvesternacht mit dem Frauenbild im Islam in Verbindung zu bringen, finde ich absolut falsch. Denn die sexuelle Gewalt wird im Islam hart bestraft. Wer sich volllaufen lässt und Frauen bedrängt und vergewaltigt, ist kein Muslim, sondern im islamischen Verständnis ein Sünder, der gegen das islamische Gesetz verstößt. – jetzt weiterlesen.
Ich wünsche mir für Deutschland, dass wir wieder in Frieden zusammenleben können und bereit sind, einander kennenzulernen.
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